Auch dieses Jahr müssen wir im gesamten Gemeindegebiet den Befall vieler Eichen mit dem Eichenprozessionsspinner feststellen. Eine vollumfängliche Bekämpfung ist nicht möglich. Wir rufen deshalb zu Achtsamkeit und ggf. weiträumiger Umgehung von Eichen auf. Sollte ein Befall auf öffentlichen Flächen festgestellt werden, bitten wir dies in der Gemeindeverwaltung zu melden. Der Bauhof wird sich dann umgehend um eine Warnbeschilderung kümmern.
Warum ist beim Eichenprozessionsspinner Vorsicht geboten?
Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine akute gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen sehr feine Brennhaare, die leicht brechen und bei günstiger Witterung durch Luftströmungen über weite Strecken getragen werden. Da die alten Larvenhäute nach der Häutung in den "Nestern bleiben", besitzen diese ebenfalls eine hohe Konzentration an Brennhaaren.
Die akute Gefahr ist während der Raupenfraßzeit des Schädlings am größten. Alte Gespinstnester des Eichenprozessionsspinners, ob am Baum haftend oder am Boden liegend, stellen eine anhaltende Gefahrenquelle dar. Da die Raupenhaare eine lange Haltbarkeit besitzen, reichern sie sich über mehrere Jahre in der Umgebung, besonders im Unterholz und im Bodenbewuchs, an. Sie halten sich auch an den Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue allergische Reaktionen aus.
Die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner-Raupen haben Widerhaken, sind hohl und enthalten als Brennsubstanz das lösliche Eiweiß Thaumetopoein. Ihre Reizwirkung an Hautstellen und an den Schleimhäuten ist mechanisch, da sie in die Haut eindringen. Zudem wirkt das freigesetzte giftige Protein biochemisch. Besonders betroffen sind dünne Hautpartien im Gesicht, am Hals und an der Innenseite der Ellenbogen.
Bei Auftreten von allergischen Symptomen sollte der behandelnde Arzt oder Hautarzt aufgesucht werden. Der Patient sollte dabei von sich aus auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen.
Quelle: www.lfw.bayern.de“